BobbyCar

Es gibt da von Will Ferrell einige wirklich wunderbare Filme. Manche davon passen wie die Faust aufs deutsche Auge. Da wäre einmal „Die Eisprinzen“, der das Chaos in unserer allbekannten rechtsfaschistischen Partei im Bundestag schon vorwegnahm. Doch es gibt noch ein weiteres Dutzend, welches ohne weiteres zur Vergleichsheranziehung geeignet wäre.

Was ein Bobby Car ist, wird jeder wissen, der in den frühen 90ern geboren wurde, und dessen Eltern zu geizig waren, ihm einen normalen Tretroller oder einen KetCar zu kaufen. Das Bobby Car ist auch deutlich praktischer, kann man damit ungebremst höhere Berge herunter rasen und sich vor dem Zieleinlauf das Genick brechen – wie Will Ferrel in seinen Filmen!

Doch derzeit erinnert die deutsche Politik, nicht nur die bayrische, eher an ein Bobby Car. Man fährt es beständig an die Wand, aber es zerbricht nicht, und der braune Schmodder, aus dem manche Parteien bestehen, bricht sich immer noch nicht Bahn. Dies gilt ganz besonders für Bayern, für die dortige CSU und die FW. Beide Parteien geben sich blau, sind aber braun. Womit sie auf das gleiche Niveau wie Höckes Versagertrüppchen steigen.

Ja, man muß heutzutage zugeben, daß die braunärschigen Versager nicht mehr ganz so beschränkt sind, wie sie es noch vor 50 Jahren waren. Natürlich haben die Alt-68er dieses Land ruiniert. Da widerspricht auch keiner, der ein Opfer dieser Alt-68er wurde. Nur das mit den Flüchtlingen wuchs nicht auf deren Mist, sondern auf dem Mist der Alt-45er – und dann noch von denen von der CDU! Denn jene wollten humaner sein, als es ihr Geburtsjahr vermuten ließe. Ist ja kein Verbrechen. Wir alle wissen, das weite Teile der heute braunen aSPD und der Grünen Alt-68er sind. Doch jene sind nicht an allem Schuld. Ginge es nach denen, gäbe es keinen Sozialstaat mehr. Und alles hätte nicht den Geruch von brauner Politik.

Schon die Ökonomie lehrt: Sparen auf der Seite der Armen und der Armut befeuert nur den Aufstieg brauner Parteien und faschistischer Denkweisen. Blöderweise hatten FDP und aSPD niemals etwas anderes im Sinn, als gerade bei den ärmsten der Armen (Sozialgeldempfänger & Hartzer) am meisten zu sparen. Schon 2005 stellte eine unabhängige Berechnungskommission fest, wenn man ein politisches Umschwenken im Volk verhindern möchte, muß der Eckregelsatz im neugeschaffenen asozialen System bei mindestens € 450/monatlich liegen, plus Miete und voller Krankenversicherung. Hinzu käme dann noch die Pflegeversicherung und ein entsprechender Rentenanteil, wie 1/4 Rentenpunkt pro Monat.

Doch in der FDP, noch in der aSPD, den Verursachern des Abbaus der sozialen Leistungen für Bundesbürger, war man der Meinung, das man nicht auf die Ökonomen hören muß, sondern den verbalen Verballhornungen eines Prof. UNSinn folgen müsse, der davon träumte, einen reinen Exportstaat aufzubauen, ohne den störenden Binnenmarkt. Dummerweise wird der starke Staat über den Binnenmarkt finanziert, vom Exporthandel erhält der deutsche Staat am wenigsten Steuern. Und dann kamen noch die Grünen auf die Idee, den Genuß von Tabaken aller Art, nicht nur massivst zu besteuern (heute höher als selbst Benzin), sondern auch dem Bürger das gesundheitsfördernde Rauchen zu verleiden. Der daraufhin folgende Steuereinbruch war Legende, und legitimierte dadurch den niedrigen Eckregelsatz, den man dann beschloß.

Fakt ist, unsere Politik wird benutzt wie ein Bobby Car. Man knallt es gegen die Wand und schaut, ob es bricht. Ob die braune Schmiere endlich nach außen fließt. Dies ist ein absolut kindisches Verhalten. Nur Kinder probieren aus, wie sie einen Gegenstand solange mißbrauchen können, bis er unreparabel kaputt geht. Das gleiche Verhalten legte eins ein Herr Rippentrop an den Tag und wir wissen alle, worin dies endete.

Aber seien wir einmal ehrlich: Jeder von uns fährt gerne Bobby Car! Unsere teuer bezahlten Politiker erst Recht, immerhin haben sie den sozialen Eckregelsatz im vergangenen Jahr auch um € 8 erhöht, während ihre Diäten fairerweise um den gleichen Prozentsatz stiegen, nämlich um die volle Höhe eines Eckregelsatzes, ohne die zusätzliche Aufstockung der Spesengelder gerechnet. Unsere Politiker gehen fair mit dem Volk um. Immerhin gönnen sie sich keine Erhöhung, die größer ist, als jene, die sie selbst den Ärmsten der Armen gönnen.

Nicht unser Sozialsystem läuft falsch, sondern wie damit umgegangen wird. Es ist vollkommen in Ordnung, wenn in einem stabilen Sozialsystem jeder Bezieher automatisch unter Generalverdacht gestellt wird. Es ist genauso statthaft, wenn man diese Bezieher aus dem kulturellen Leben fernhält, und ihnen nur den Weg in Alkohol und Nikotindunst offen läßt. Wußten sie, das eine der intelligentesten Maßnahmen des neuen Eckregelsatzsystems war, das Arme einen zusätzlichen Anspruch auf einen Mitgliedsbeitrag bei einem Verein (und/oder Freiwillige Feuerwehr) beantragen müssen? Unsere FFWs klagen deshalb schon seit über einer Dekade über einen massiven Mitgliederschwund. Neumitglieder zu rekrutieren geht kaum, weil kein Armer, der sich sozial engagieren möchte, dies vom Staat entsprechend wohlwollend belobigt bekommt.

Gegen den Generalverdacht gegen jeden Bezieher einer staatlichen Leistung ist so weit nichts einzuwenden. Doch jener Generalverdacht gilt nur den Armen, nicht jedoch unseren Politikern gegenüber. Dies liest sich halb so schlimm, wie es wirklich gehandhabt wird. Doch darf in diesem Land kein Berufspolitiker, egal ob auf kommunaler oder staatlicher Ebene von Geheimdiensten oder sonstigen Schnüfflern dauerüberwacht werden. Bei einem Armen sieht dies völlig anders aus. Sowohl Arbeits- als auch Sozialamt dürfen jederzeit eine Vollüberwachung anordnen, sofern nur der geringste Verdacht besteht, das der Bezieher unlautere Geschäfte betreibt.

So ist auch nicht der Politiker daran Schuld, daß es in seinem Wahlkreis nicht genug Arbeitsstellen gibt, sondern der Arbeitslose trägt hierfür selbst die Verantwortung. Wie beim BobbyCar eben. Der Fahrer ist selbst dran Schuld, wenn er das BobbyCar gegen die Wand setzt. Nicht das BobbyCar selbst, weil es weder über einen Lenker, noch über Bremsen verfügt.

In unserer modernen Zivilisation gilt der Einzelne als Schmied seines Glücks. Denn der Einzelne trägt Selbstverantwortung, die er nicht einfach auf den Staat abwälzen darf. Der Staat trägt keine Schuld daran, daß in gewissen bundesdeutschen Ländereien keinerlei Arbeitsstellen zu finden sind. Daran ist der Arbeitslose selbst Schuld, weil er keine Ich-AG gründet, und so neue Arbeitsplätze schafft. Warum entvölkern ganze Landesteile? Weil die dortigen Arbeitslosen lieber in die Großstädte ziehen, dort die Mieten in die Höhe treiben, aber nicht bereit sind, in ihrer Heimat entsprechende Firmen zu gründen, um ein neues Prosperieren zu ermöglichen. Deshalb ist der Einzelne auch direkt daran Schuld, das er nicht voran kommt.

Wer das Leben wie ein BobbyCar behandelt, muß sich nicht wundern, wenn immer öfter brauner Schmodder nach oben drängt, und die normale Ansicht der Realität immer mehr verdrängt. Warum immer öfter muslimische Flüchtlinge als die wahren Verursacher der fatalen Situation wahrgenommen werden. Wer die Verantwortung einem Einzelnen überträgt, muß damit rechnen, daß er daran scheitert. Doch unsere Politik hat in dieser Hinsicht kein Scheitern vorgesehen, oder auch nur eingeplant. Wer scheitert, war eben nicht kriminell genug, um am Amt vorbei genug Geld zum Leben zu verdienen. Wer scheitert, hat eben nicht genug kriminelles Potential in sich, um sich aus seiner mißlichen Situation zu befreien. Denn der Generalverdacht setzt voraus, das jeder Leistungsbezieher automatisch genug kriminelles Potential in sich hat, um sich aus seiner Situation zu befreien. Und wer sich befreit, irgendwie, wird dann vom System für diese Leistung noch zusätzlich bestraft. Erworbenes Vermögen muß in 70% aller Fälle an den Staat abgetreten werden, um die vorher genossene Subvention auszugleichen.

So funktioniert unser Land. Wie ein BobbyCar eben.

Derzeit fahren es mal wieder Dobrindt und Seehofer an die Wand, anscheinend gibt es noch nicht genug braunen Schmodder überall im Land. Doch gehe ich eher davon aus, das sie in ihrer eigenen Verantwortung, in der sie stehen, diesen Landesverrat nur tätigen, um das Land vor deutlich üblerem Schaden zu bewahren. Ändert jedoch nichts daran, das ihr Umgang mit dem BobbyCar einen Landesverrat darstellt.

Dieses Land ist BobbyCar. Als einfacher Bürger sollten wir dies endlich begreifen, und entweder die Wand, oder das BobbyCar polstern, damit es nicht zu irgendeiner Schmodderkatastrophe kommt, die hinterher niemand mehr unter Kontrolle bekommt.

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